summaryrefslogtreecommitdiff
path: root/stories/poetry/fruehlingsgewitter.md
blob: 90941d14f7327f157ecc0bfa0ae3a063bc65b4c0 (plain)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
<!--
.. title: Frühlingsgewitter
.. date: 2002/05/02
.. tags: poetry
-->

Wenn das Grau der Stadt sich mischt<br/>
mit dem schweren Dunkel des Regens,<br/>
der sich langsam ueber uns legt,<br/>
wie eine alte staubige Gardine,<br/>
und uns einfaengt, wie zerfetzte<br/>
Weben einer unsichtbaren Spinne.<br/>
Wenn zur Last der durchnaessten<br/>
Kleider auf den Leib<br/>
noch der Himmel eine unertraegliche<br/>
Schwere auf die Seele legt.<br/>
Wenn der stete Wind, der die<br/>
Tropfen auf der Haut trocknet,<br/>
mich noch mehr froesteln laesst,<br/>
als der Wiederhall des Wetters<br/>
aus der Ferne, der sich mischt mit<br/>
dem bedrohlichen Zucken des Lichts.<br/>
Und wenn es sich spiegelt,<br/>
in deinen Augen, deren Gegenwart<br/>
deine blasse Haut unmerklich<br/>
in der Tiefe des Aprils verlieren<br/>
und mich traeumen laesst.<br/>
Dann sind genau diese Augen der Ort,<br/>
an dem ich Klarheit finde<br/>
und Waerme und Farbe.<br/>