From 79c39d408753454a7563f031a58291798152ef36 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: 46halbe <46halbe@berlin.ccc.de> Date: Fri, 25 Dec 2009 21:07:51 +0000 Subject: committing page revision 2 --- updates/2008/e-card-verkackt.md | 37 ++++++++++++++++++++----------------- 1 file changed, 20 insertions(+), 17 deletions(-) (limited to 'updates/2008') diff --git a/updates/2008/e-card-verkackt.md b/updates/2008/e-card-verkackt.md index 31716531..167067f1 100644 --- a/updates/2008/e-card-verkackt.md +++ b/updates/2008/e-card-verkackt.md @@ -1,10 +1,10 @@ title: Chaos Computer Club warnt vor unabsehbaren Risiken bei der elektronischen Gesundheitskarte date: 2008-03-16 00:00:00 -updated: 2009-04-18 19:12:41 +updated: 2009-12-25 21:07:51 author: webmaster -tags: update, pressemitteilung +tags: update, pressemitteilung, gesundheitskarte -Die zum 1. April 2008 geplante Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eCard) kann nicht wie geplant stattfinden. Das technische Großabenteuer der Bundesregierung wird ohne funktionierende Sicherheitsinfrastruktur anlaufen. Damit legt das datenschutztechnisch fragwürdige und seit Jahren umstrittene Projekt einen erneuten Fehlstart hin. +Die zum 1. April 2008 geplante Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) kann nicht wie geplant stattfinden. Das technische Großabenteuer der Bundesregierung wird ohne funktionierende Sicherheitsinfrastruktur anlaufen. Damit legt das datenschutztechnisch fragwürdige und seit Jahren umstrittene Projekt einen erneuten Fehlstart hin. @@ -13,24 +13,23 @@ Dezember 2007 aufgrund der vielen technischen Probleme das Handtuch warf, übernahm nun Peter Bonerz die Führung über das immer wieder verzögerte Projekt. Mehr als ein theoretisches Konzept für die Gesundheitskarte hat die gematik jedoch bisher nicht vorzuweisen. Peter -Bonerz erklärte auf der Cebit, dass die geplante technische -Infrastruktur noch nicht in Betrieb genommen werden kann, da die -offizielle Ausschreibung der Public-Key-Infrastruktur (PKI) des -zentralen Backbone-Server-Verbundes bislang immer noch nicht -abgeschlossen ist. +Bonerz erklärte auf der Cebit, daß die geplante technische Infrastruktur +noch nicht in Betrieb genommen werden kann, da die offizielle +Ausschreibung der Public-Key-Infrastruktur (PKI) des zentralen +Backbone-Server-Verbundes bislang immer noch nicht abgeschlossen ist. “Was sich nach einem Aprilscherz anhört, meint die gematik tatsächlich -ernst”, sagte der Sprecher des Chaos Computer Club (CCC), Dirk Engling. -“Es werden neue riesige Datenberge angehäuft, ohne dass das +ernst”, sagte der Sprecher des Chaos Computer Clubs (CCC), Dirk Engling. +“Es werden neue riesige Datenberge angehäuft, ohne daß das Sicherheitskonzept zum Zugriff auf die medizinischen Daten bisher erprobt wurde. Ein Feldtest des Kommunikationssystems konnte aufgrund der fehlenden Ausschreibung gar nicht erfolgen. Jede Softwareklitsche leistet da bessere Arbeit, obwohl diese nicht über ein Milliardenbudget -verfügen.” +verfügt.” In den bisherigen Feldtests gab es nach Angaben der gematik Probleme mit dem Zugriff auf die Karten sowie mit dem Einsatz des neuen -elektronischen Rezeptes (eRezept), das als die Hauptanwendung der eCard +elektronischen Rezeptes (eRezept), das als die Hauptanwendung der eGK beworben wird. Die ursprünglich vorgesehenen Feldtests mit 100.000 Karten wurden gleich ganz abgeblasen. @@ -40,17 +39,17 @@ zugewiesen. Damit kann jeder Mensch und seine Krankengeschichte auch nach Jahren noch zurückverfolgt werden. Die Stammdaten aller Versicherten werden zentral und unverschlüsselt gespeichert sowie zur Authentifizierung genutzt. Zusätzlich wird auch die bislang freiwillige -elektronische Patientenakte (ePA) zentral gespeichert, auch wenn die -Bundesregierung immer wieder behauptet, dass die Kontrolle über die +elektronische Patientenakte zentral gespeichert, auch wenn die +Bundesregierung immer wieder behauptet, daß die Kontrolle über die sensiblen Daten beim Versicherten bleibt. Aus der bisher vorliegenden technischen Dokumentation der -Gesundheitskarte geht außerdem hervor, dass es später sogenannte +Gesundheitskarte geht außerdem hervor, daß es später sogenannte Mehrwertdienste geben wird. Durch dieses fragwürdige Geschäftsmodell sollen in Zukunft die immensen Kosten der Einführung und des Betriebes der Infrastruktur refinanziert werden. -“Es ist nicht akzeptabel, dass Patientendaten, auch wenn diese teilweise +“Es ist nicht akzeptabel, daß Patientendaten, auch wenn diese teilweise freiwillig gespeichert wurden, als Handelsware verwendet werden sollen. Es dürfte für einen Unfallpatienten nicht angenehm sein, in seinem Briefkasten ein Angebot über günstige Hüften zu finden. Die @@ -65,7 +64,7 @@ vorgesehen durchgeführt werden, sondern die unkalkulierbaren Risiken und Nebenwirkungen des Experiments ab April von den Patienten und den Angehörigen der Heilberufe getragen werden. Der Schutz der Daten soll ohnehin zum großen Teil durch die Praxen und Kliniken gewährleistet -werden, die jedoch überhaupt keinen zusätzlichen Nutzen durch die eCard +werden, die jedoch überhaupt keinen zusätzlichen Nutzen durch die eGK haben werden. Im Gegenteil: Die Ärzte und Apotheker sind diejenigen, welche die Kosten des 4,5-Milliarden-Euro-Projektes vorschießen müssen. Ein medizinischer Nutzen der Gesundheitskarte wird seitens der @@ -74,7 +73,11 @@ für das Projekt ausgegeben werden, wird weiterhin nicht begründet. ### Links und weiterführende Informationen +  + - \[1\] [Kleine Anfrage der FDP im Bundestag zu technischen und rechtlichen Problemen bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte](http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/083/1608334.pdf), Drucksache 16/8334 + +  -- cgit v1.2.3