title: Chaos Computer Club date: 2009-03-05 01:38:00 updated: 2011-04-16 10:51:26 author: erdgeist tags: Die Wurzeln des Chaos Computer Clubs reichen bis ins Jahr 1981 zurück. Am Tisch der Kommune 1 der Zeitung taz in Berlin trafen sich damals Hacker, selbstbezeichnete "Komputerfrieks" im Rahmen des "tu-wat" Kongresses. Sie hatten die Möglichkeiten der gerade aufkommenden elektronischen Datennetze erkannt und wollten diese einer kreativen Nutzung zuführen. Das Treffen führten zunächst zu einer informellen Gründung des Chaos Computer Club, das als regelmässiger Treff in Hamburg weitergeführt wurde. Seit 1984 veranstaltet der CCC den jährlichen [Chaos Communication Congress](http://events.ccc.de/congress/ "Chaos Communication Congress"). Im selben Jahr erschien auch die erste Ausgabe der [Datenschleuder](http://ds.ccc.de/ "Die Datenschleuder"), dem Fachblatt für Datenreisende. Um juristische Mißverständnisse auszuschließen, wurde 1986 der Chaos Computer Club als eingetragener Verein (e.V.) als Verein zur Förderung der Informationsfreiheit und eines Menschenrechts auf mindestens weltweite ungehinderte Kommunikation gegründet. Die als "Mission Statement" formulierte Präambel der [Satzung](http://www.ccc.de/satzung "Satzung des Chaos Computer Club e.V.") stellt auch heute noch den Kerngedanken des Vereins nach Transparenz staatlichen Handelns und entsprechender Infrastrukturen als Vorraussetzung für eine demokratische Ausgestaltung klar in den Vordergrund. Der Verein war von vornherein dezentral in sogenannten Erfa-Kreisen ("Erfahrungsaustausch-Kreisen") organisiert, deren dezentrales Wirken in verschiedener Form mit dem Vereinsleben rückgekoppelt sind. Mit derzeit etwa 23 [Erfakreise](/de/club/erfas "Chaos Computer Club Erfa-Kreise")n und über 3.000 Mitgliedern ist der CCC e.V. vermutlich die größte organisierte Hackervereinigung, die informell aber auch mit Hackerspaces und weniger organisierten Gruppen im Kontakt und Austausch steht. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen wie dem BTX-Hack, dem Projekt Blinkenlights, der Veröffentlichung von Wolfgang Schäubles Fingerabdruck und der Manipulation niederländischer Wahlcomputer hat sich der CCC einen Namen gemacht, soziale Auswirkungen technischer Entwicklungen anschaulich zu kommentieren. Die Expertise des Club ist deshalb gefragt: Vom Bundesverfassungsgericht über Datenschutzgremien bis zu Wirtschaftsforen und Juristenkonferenzen beteiligen sich die Experten an Gutachten, Stellungnahmen, Vorträgen und Demonstrationen. Damit der Spaß am Gerät nicht zu kurz kommt, organisieren die [Erfas](http://www.ccc.de/de/club/erfas "CCC Erfa-Kreise") eigenständige Vortragsreihen, Workshops, Konferenzen und Wettbewerbe die in der Regel auf den lokalen Seiten verlinkt sind.