Deppen

Ich bin ja ein heimlicher Fan von Zwiebelfisch. Auch wenn ich mich mit meinem Drummer elendig lange streiten kann, in wie weit der pflegliche Umgang mit seiner Muttersprache deren natuerlicher Weiterentwicklung entgegensteht, auch wenn ich mich verteidigen muss, wie kleinkariert ich doch sei, wenn mir wegen dem Genitiv spontan Pickelchen auf der Iris spriessen. Ungeachtet der Tatsache, dass ich zuweilen Leuten auf die Nerven gehe, die Superlative am maximalsten geil finden. Nein! Ich stehe dazu, dass ich eine sprachkonservative Quaengelbacke bin. Die neue Rechtschreibung ist mir ein Graus und Rechtschreibe- und Grammatikfehler in gedruckter Form, zum Beispiel auf Werbeplakaten oder an Buden, tun mir ehrlich weh, weil sie als Multiplikatoren flegelhaften Umgangs mit der Sprache Wiedererkennungseffekte ausloesen.

Ich erwische mich natuerlich auch selber dabei, Fluechtigkeitsfehler in meinen Texten zu haben, peinlich in soweit, als dass dies darauf hinweist, dass man sich nicht die Zeit genommen hat, sein Geschriebenes noch einmal querzulesen. Systematische Fehler kommen mir aber nicht ins Haus: Deppenapostrophen (sehr schoenes Essay, das weitgehend auch meine Gefuehlslage widerspiegelt) fliessen mir genausowenig aus den Fingern, wie Leerzeicheninkontinenz.

Der Grund, dass ich nun gerade heute wieder darauf komme, ist jenes Bild hier. Oft bringe ich naemlich vor, dass Trenn- und Apostrophenfehler den Wortsinn entstellen und zu Missverstaendnissen fuehren koennen. Konkrete Faelle sind dann im Eifer des Gefechts schwer hervorzubringen. An dieser Stelle (wer\'s nicht entziffern kann, da steht an einem Plakat an der Hauswand "Loft\'s hier") aber bleibt einem als korrekte Antwort nur "Ick wees nich, ob\'s hier loft".