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title: Chaos Computer Club bietet Betroffenen Hilfe gegen Zensur in China
date: 2008-08-04 00:00:00 
updated: 2009-11-07 17:56:21 
author: vt100
tags: update, pressemitteilung, zensur

Angesichts der breiten Empörung über die Zensur des Internets in China bietet der Chaos Computer Club (CCC) betroffenen Sportlern und Journalisten Hilfe bei der Umgehung der chinesischen Zensurmaßnahmen.

<!-- TEASER_END -->

Die sogenannte Great Firewall of China \[6\] besteht aus einer Reihe von
Filter- und Blockiertechnologien, die vorwiegend von Firmen aus den USA
und Europa geliefert wird. Der chinesische Staat verhindert damit den
Zugriff auf Webseiten, deren Inhalte ihm nicht genehm sind, oder ändert
sogar den Inhalt abgerufener Webseiten.

"Die Zensur in China ist ein Symptom eines Überwachungsstaates, der von
westlichen Konzernen seit Jahren technisch unterstützt wird",
kommentiert Björn Pahls vom CCC die Situation. "Der CCC wendet sich seit
seinem Bestehen gegen jede Form der Zensur, die in vielen Staaten Alltag
geworden ist."

Auf einer Webseite des CCC \[1\] werden Techniken und
Umgehungsmöglichkeiten der Zensurmaßnahmen erläutert. Journalisten und
Besucher, die sich auf den Weg nach China machen wollen, bieten wir auf
Anfrage USB-Sticks an, welche die Software TOR-Browser \[5\] enthalten.
Diese sogenannten "Freedom Sticks" bietet der CCC nur für den Zeitraum
der Olympiade an. Beim Foebud e. V. können außerdem jederzeit im
Internet-Shop die "Privacy Dongles" bestellt werden. \[7\]

Um die chinesische Zensur zu umgehen, benutzt der Freedom Stick das
TOR-Netzwerk. TOR ist ein weltweites System von Servern, die von
Freiwilligen betrieben werden, um Zensur und Unterdrückung von
Informationen im Internet durch Anonymisierung der Datenpakete zu
umgehen. Dazu werden die Pakete verschlüsselt und durch verschiedene
Server des TOR-Netzes geleitet, so daß ihr Ursprung nicht mehr
feststellbar ist. Die umstrittene Vorratsdatenspeicherung, über die das
Bundesverfassungsgericht wegen mehrerer Verfassungsbeschwerden noch
entscheiden wird, kriminalisiert den Betrieb von Knoten des TOR-Netzes.
Damit wird die Arbeit von Freiwilligen erschwert, die
Demokratiebewegungen in Dikaturen und unterdrückten Staaten unterstützt.

"Wir rufen die deutschen Behörden dazu auf, Anonymisierungsserver des
TOR-Netzwerk nicht mehr zu kriminalisieren, denn das schadet vor allem
denjenigen, deren Leben in repressiven Staaten auf dem Spiel steht.
China ist hier nur ein Beispiel von vielen", sagt Björn Pahls vom CCC.

### Weiterführende Links

 

-   \[1\] <http://chinesewall.ccc.de/>
-   \[2\] [Foto des Freedom Stick, freie Verwendung mit Quellenangabe
    CCC](/de/press/releases/2008/20080804/Freedomstickgetrennt.jpg)
-   \[3\] [TOR and China, Roger Dingledine auf dem
    23c3](http://media.koeln.ccc.de/browse/congress/2006/23C3-1444-en-tor_and_china.html)
-   \[4\] [Zensur in Deutschland](/de/censorship/)
-   \[5\]
    [TOR-Browser](http://www.torproject.org/torbrowser/index.html.de)
-   \[6\] <http://greatfirewallofchina.org/>
-   \[7\] [Privacy
    Dongle](https://shop.foebud.org/product_info.php?pName=privacydongle-torpark-auf-usbstick-p-151)

 

Rückfragen bitte an: Chaos Darmstadt, presse(at)chaos-darmstadt.de