Unter Schafen
Eben habe ich mich unter die Erstis gemischt. Toll. Lauter kleine, frische Biologie-Studierer. Frisch vom Gymnasium. In ihrer ersten Chemievorlesung. Nachdem ich das letzte Semester bei den Zweitis den Fehler gemacht habe, mir erst kurz vor dem Praktikum einen Uebungsgruppenpartner auszusuchen und dann mit der jungen Dame furchtbar auf die Gusche gefallen bin (vielleicht schreib ich darueber noch nen Absatz, Gedicht oder Hass-und-Schreisong), wollte ich diesmal schon waehrend des Semesters soziale Kontakte knuepfen, um die Leute besser einschaetzen zu koennen. Irgendwie ergibt sich das aber leider nicht. Diese ganzen Hefterausholer-und-jedes-wort-mitschreiber verursachen mir immer so ein unangenehmes Jucken auf der Milz und die beiden Frutten, die als einziges gelangweilt da sassen und wohl zum Ende des Semesters durch die Pruefung fallen werden, luden auch nicht besonders dazu ein, sich unbedingt mit ihnen unterhalten zu wollen. Wenn sich nicht bis zum Ende des Semesters noch irgendjemand von denen besonders hervortut, werde ich wohl wieder nehmen muessen, was kommt.
Das ehemalige Chemieinstitut (bzw. hier Haus 3161) sieht aber mittlerweile abgefahren aus. Ausser dem Vorlesungssaal und zwei oder drei kleineren Laboren ist alles leer. Tags ueber kommt man leicht rein und kann hier und da noch ein paar Schaetze entdecken. Riesige Labore, die inzwischen zum Teil abgerissen sind, verwirrende, zu Paintball einladende, Labyrinthe und kleine verknoecherte Dortgebliebene, die die restlichen Schaetze bewachen sollen. Ich werde da nochmal mit Kamera vorbei gehen.