Begegnungen

Mein neues Moped hat mir in letzter Zeit viele tolle Begegnungen beschert: 1.) wollten natuerlich alle mal (da)mit( )fahren. Der Cryx, reihenweise Maedchen ;) ehrm zumindest ein paar und und und... 2.) mit dem Boden der Kreuzung Danziger/Prenzlauer. Ja, es hat geschneit, ja, es war unglaublich glatt und ja, ich hab mir wehgetan. Und das alles auf dem Weg nach hause, um Fraeulein Tina ein wenig auf der Klampfe beizubringen. Lieberweise hatte sie nich so ganz rechtzeitig bescheid gesagt, dass sie sich fuer ein Theaterstueck praeventiv lieber ins Bettchen kuscheln und vor-kurieren will. Aber eigentlich kannse ja nu auch nix dafuer. 3.) mit Wintersportklamotten, die ich fuer eine gar eine gute Idee hielt, nachdem ich bei Schneetreiben beinahe Nase und Fingerchen abgefroren hab. und 4.) .. und jetzt wird's abstrus: mit einem Bediensteten der Staatsmacht und das kam so: Gestern abend war ich ein wenig mit Freunden trinken und fand mich gegen 3 Uhr in der Firma wieder, in der ich eigentlich den Roller abstellen wollte. Dort erwartete mich in Form einer Nachricht im Messanger mein Freund, der Tom, der grad alleine und verlassen zu hause am Layout fuer unser Zeitschriftenprojekt sass. Ich beschloss, ihn mit einem Strauss Trosthopfen zu besuchen. Fruehmorgens um halb sieben ratterte ich dann doch noch nach hause, nur um gleich auf der Eberswalder von einem Auto ueberholt und mit einer Kelle zum Anhalten ueberredet zu werden. Der Beamte war in Zivil und wies mich wirklich freundlich darauf hin, dass mein Ruecklicht nicht funktioniere, das exterm gefaehrlich sei und frug, wohin ich denn fuehre. Nachdem er feststellte, dass er auch grob in meine Richtung wolle, bot er an, hinter mir zu fahren und den Rueckraum abzusichern, zudem sei "ja da hinten noch dreissig gewesen". Man stelle sich die Situation vor: ich, schwerst angetuetert, muehsam geradeausfahrend, sollte jetzt vor dem Polizisten, der sich echt Sorgen machte, dass ich ruecklichtslos von ruecksichtslosen Autofahrern ueberrollt werde, bis nach hause fahren. Aber das Schlimmste kommt noch: eine Kreuzung weiter ging mir der Motor aus. Einfach so. Wohl zu hohe Luftfeuchtigkeit, zu kalt, wer weiss. Hinter mir wartete der Polizist geduldig und ich muehte mich mit dem Elektrostarter. Nach 2 Minuten war es ihm wohl zu bloed. Ich erzaehlte ihm, dass da vielleicht was mit der Elektronik nicht stimmen wuerde und ich das Moped jetzt stehen liesse. - Und was passiert? Ich werde eingeladen, mit seinem Auto nach hause gefahren zu werden. Wer sich die Situation nicht vorstellen kann, moege sich erinnern, dass ich bis 15 Minuten zuvor noch froehlich Bierchen mit Tom gebechert hab. Ich konnte den Lift unmoeglich ablehnen, stellte den Roller vorm Taxistand ab und bemuehte mich dann im Auto, moeglichst nach rechts zu atmen. Nach 15 Minuten betont konzentriertem Palaver ueber Schwalben (ich fuhr frueher mal eine) und deren doch noch "gute alte, robuste Bauart", den Friedrichshainer Sued-Kiez, Bekloppte, die auf fremden Motorhauben rumhopsen (ist mir mit meinem guten alten 5er zwei- oder dreimal passiert) und Mopedhaendlern im Allgemeinen, hatte ich es geschafft und konnte nach hause, ohne in ein Roehrchen pusten zu muessen.

Nachdem sich das letzte in den Arterien rumgammelnde Adrenalin verpisst hatte, konnte ich auch ruhig einschlafen.