Jahresabschluss - Teil II
Fuer Silvester war ich in Schwaben eingeladen. Ist immer nett dort, die Leute machen ihren Alkohol aus dem liegen gebliebenen Obst selbst und man kommt ueblicherweise mit mehreren Kilogramm mehr auf den Rippen heim.
Da ich vom Tag noch was erleben wollte, bestellte ich fuer den 30. um 08:00 Uhr ein Mietauto und zu 08:30 Uhr Mitfahrer von der Mitfahrzentrale. Da der letzte Congress-Tag (wie schon beschrieben) nicht so lange ging, und ich nur noch kurz in der C-Base zur after congress party vorbeigeguckt hab, war ich auch schon (fast vorbildlich) um halb zwei im Bett. Nun gut. Auch das sind nicht die optimalen Voraussetzungen fuer 5 Stunden Autobahn, aber da ich mir einen Audi A4 gelickt hab (oehm :), der das Fahren deutlich entspannt macht, hielt ich die verbleibende Schlafenszeit fuer angemessen.
Da hatte ich nicht mit Andrea gerechnet, die mich um 05:30 Uhr (ja, NACHTS!) rotzbesoffen aus dem Schlaf klingelte und mir eine Viertelstunde lang zu schaffen machte, auch nur die geringsten grammatikalischen Zusammenhaenge auf dem Wortstrom zu filtern. Von da an war an geruhsamen Schlaf nicht mehr zu denken und ich kam geraedert bei europcar an. Dort wurde ich erst fuer 10 Minuten hingehalten, dann musste ich 10 Minuten auf einen Fahrer warten, der mich und noch zwei Kunden zu einem Parkhaus fuhr. Hier bekam nun jeder sein Auto einzeln herausgefahren. 20 Minuten und 3 Anrufe dreier Mitfahrer spaeter ich dann auch meins.
Die Fahrt war die Hoelle. Die Sonne schien wirklich hell und auf dem Weg nach Sueden und durch die geringe Sonnenhoehe im Winter schrie sie mir die gesamte Fahrt ins Gesicht. Frontal. Unnachgiebig. Ich empfinde dieses Verhalten als puren Hohn. Wenn sie schon ihre Arbeit so schlecht tut und einen bestaendig frieren macht, dann muss sie auch nicht dem unangenehmen Blendeteil ihrer Taetigkeit nachkommen. - Kurzum, den Rest des 30. Dezembers habe ich in der Falle verbracht.
Zu Silvester wurden natuerlich Pfannkuchen (und zwar nicht den sondern den hier), Mandarinchen fuer den Sekt (very ossi, indeed), lustige Troeten, Sekt und Wunderkerzen erworben.
Die Party konnte also steigen. Es ging auf den hoechsten Huegel der Gegend. Mit 360° Panorama Blick auf die umliegenden Doerfer. Kurz vor Mitternacht rumgetroetet. Um Mitternacht ging das Rumraketen ueberall los. Sektaufmachen, Indiearmefallen, Frohesjahrwuenschen, Rumtroeten, Wunderkerzenbrennen, der ganze Silvesterpathos. Und dann Ruhe. 10 Minuten nach Mitternacht beschliesst der Durchschnittsschwabe, dass genug Geld ausgegeben, der Durchschnittsboesegeist wohl fortgejagt und es Zeit fuers Bettchen sei. Beeindruckend.
Nachdem der Sekt ausgeschluerft war und die letzten Wunderkerzen als Heiligenschein herhalten mussten, gings dann an der zusammengerotteten Dorfjugend vorbei, heim. Der Abend offenbarte wieder Konditionsschwaechen bei mir und fuehrte zu einem fruehen Jahresanfangsende. Jahr 2003 ist hiermit fuer mich abgeschlossen.