Von wegen nichts erlebt
Die letzte Woche war gepraegt von viel Bier trinken, flippern, flippern und flippern. Zudem war ich noch mit Andrea (die am Sonntag fuer ein paar Wochen nach Schwaben aufgebrochen ist) im Feuermelder flippern. Aergerlich hierbei ist nur dieser "5 Spiele fuer 2 EUR" Faktor. Eigentlich will man eine Flipperflatrate und am besten in Form eines eigenen. Ein kurzer Blick in das Reallife Warez Trading Tool verraet mir aber leider, dass mein Haushalt diese nicht abzusetzende Investition gerade nicht hergibt. Zudem bin ich leider darauf angewiesen, einen Verkaeufer im Umkreis von Berlin zu finden. Flipper gross und schwer, wissen schon.
Ich habe mich ueberreden lassen, einen Scheissfilm zu gucken. Aber nur, weil ich das Filmplakat erst im Kino gesehen hab. Nicht. Nicht hingehen. Nicht hingehen und angucken. Nur meine Meinung. (Aber musste mal raus. Danke, Tina!)
Zudem stand noch eine Klausur in Chemie an. War nicht so prall. Werd wohl zur Nachklausur nochmal antanzen muessen. Korrelliert proportional mit meinem Vordiplom. Im Informatik-Institut gab es zum Abschluss einer Ringvorlesung zu eingebetteten Systemen einen netten Vortrag von Prof. Coy ueber RFIDs. Die Dinger druckt man inzwischen auf riesigen Rollen, wie Zeitung mit 2m/s, Plastik(halb)leiter auf Folie. Massenware und bald schon in deiner Milchtuete.
Andrea hatte Geburtstag. Wir haben nett reingefeiert. Ich hab mir ein nettes luftiges Wochenende im Sommer als Geschenk einfallen lassen. Ist hoffentlich angekommen.
Am Samstag hatte Schwesterherz Geburtstag. Familienfeier, das Uebliche. Schwager kennen gelernt. Windowsadmin aus Wuppertal. Im IRC kennengelernt. Weil mir immer keine bloeden Geschenke einfallen, gabs Donauwelle (Vergleiche auch hier). Zum Geburtstag meines Papas im November wurde von einem Verwandten "Donauwelle" angeschleppt, die dem schwaebisch-patriotischen Empfinden von Andrea entgegenlief. Also konnten wir mit einer leckeren Kaffeetischtorte aufwarten und zeigen, wie man das richtig macht. Leider hat der Kuchen beim Roller-Gepaecktrager gerechten Aufschneiden ein dem Transport ein wenig gelitten. Aber der Wille zaehlt.
Der Abend galt dann einer alten Schulfreundin, Manja. Hab ich vor einer Weile beim lustlos meinen Dump des Telefonbuchs Verifizieren entdeckt. Und angerufen. Und auf ein Bierchen getroffen.
Dann gegooglet. Ich war es ja gewohnt, dass man zu allen Klassenkameraden eins, zwei google-hits findet, von denen einer immer dem Fussballverband Untersulzbach gehoert, in dem sich durch Zufall ein Spieler mit dem Vornamen und einer mit dem Nachnamen, den man gerade sucht, befindet. Der andere Hit ist dann zu 50% wirklich die gesuchte Person, die sich mit tausenden anderer in den Weltraum schiessen lassen moechte, oder irgendeine beruehmte Person, wobei das im Kontext "beruehmt in der internationalen Zuchtbullenbefruchtungsszene" zu sehen ist.
Bei Manja schrillten gleich die Google-alarm-glocken. Naja, genug Privatsphaere zerstoert.
Zumindest feierte sie den Umzug nach Neukoelln. Ziemlich coole Wohnung. Aber seltsame Party. Gleich beim Einzug in die Kueche polterte mich ein betrunkener Student an, dass ich doch bestimmt Elektrotechnik an der FH studieren wuerde und keine Freundin haette. Ich muss wohl ziemlich abgewrackt ausgesehen haben. Es stellte sich raus, dass der Typ gerade in Mathematik an der HU promiviert, meine Studienfaecher scheisse oede findet, Adlershof auch, sofort gemerkt hat, dass ich Ossi sei, ich naiv sei, weil ich nicht sofort bemerkt haette, dass er Wessi sei, was er in Wirklichkeit gar nicht war, sondern ein Nazi aus Rostock, der sich jetzt seine Haare langwachsen laesst, weil er dann seine politischen Meinungen eher herueberbringen kann. Er gab erst Ruhe, als ich meinte, dass, obwohl ich aus Marzahn bin, ich selber kein Nazi sein, diese frueher eher verhaun haette.
Spaeter traf ich dann meinen alten Schulfreund Olaf, so ein Zwei-hit-wunder, wie ich grad merke. Mit dem habe ich damals betrunken in seiner Kueche gehockt und schmutzige Lieder geschrieben. Dann kam wohl Bundeswehr und eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau. Ich hatte Muehe, zwischen den pathetischen Platitueden und hilflosen Beschwoerungen des Spass' alter Zeiten, meinen Kumpel Olaf wiederzuerkennen. Schade.
Ob der schlechten Musik und des eh schon erlebnisreichen Tages waren dann meine Kohorte (Antenne und Martin warn noch mit dabei) und ich schon relativ frueh abbruchreif. Gestern ist Andrea dann nach Schwaben aufgebrochen. Ich habe gelernt, dass man mit 3 grossen Rucksaecken nicht bequem auf dem Roller fahren kann und den Rest des Tages Musik gemacht.
Heute kam das offizielle Announcement von Nokia, dass sie in Q4 das 9500 herausbringen wollen. Fuer mich als Fan des Communicators lesen sich BlueTooth, WLan, GPRS (endlich!!! D1 kann naemlich nur HSCSD), nur noch die halbe Breite, Kamera und einen vernuenftigen Druckpunkt auf der Tastatur wie alles, was ich immer vermisst hab. Dass er nun auch IPSec sprechen wird, ist eigentlich nebensaechlich, da ich fuer die wichtige Kommunikation (mails lesen, ircen, etc.) ssh verwende. Was fuer ein Prozessor drin steckt, stand natuerlich nicht dabei, wie generell bei den neuen Telefonen. Also muss ich wieder benchmarken. (Bei meinen letzten Tests kam fuer alle Nokia Series 60 Telefone sowas im Bereich 140MHz StrongARM oder ARMT9, fuer p80x/p90x ein 206MHz ARM und fuer das 9210 ein 55 MHz ARMT9 heraus. Die hier meinen, dass das 52MHz sein, also gar nicht so schlecht. Das wollte ich schon immer mal an exponierter Stelle veroeffentlichen. Wer das Benchmarkprogramm will, mailt mir.) Das einzige Problem sind die 800EUR, die Nokia dafuer aufrufen will. Ich muss das also bei Zeiten in irgendein Projekt verpacken und mir von wem bezahlen lassen.
Heute hat mir Martin zum Rumbohren in der alten Opalwunde die Netzverfuegbarkeitskarte von Berlin unter die Nase gerieben. Wenn man ein wenig clickt, sieht man leicht, ob man zu den Ungluecklichen gehoert. Ich hoffe weiter.