Wochenblog
Letztes Wochenende war toll. Eigentlich war ich mit jemand anderem zum Betrinken verabredet, aber sobald Frauen im Spiel sind, schein ich abgemeldet. War dann auch nicht schlimm, Karstens Mitbewohner hat Geburtstag gefeiert. Und wie sich das in der Jugendkohorte gehoert, gab es viel zu trinken, einige haben was geraucht und wir alle sind dann einen Lampionumzug die die Simon-Dach-Strasse herunter zu veranstalten. Ich war dabei sehr unvernuenftig und habe mit viel zu wenig an in dem leichten Nieselregen einen leichten Husten eingefangen(, der auch der Grund fuer die geringe Schreibaktivitaet in dieser Woche war). Das "nach der Party noch Rollerfahrn" tat dann sein Uebriges.
Die Zeitung ist fertig geworden. Ich wette fast, dass das Toms Sozialleben wieder entspannter macht. Zumindest werde ich jetzt im Messanger immer freundlich weggedrueckt, wegen Familiendingen. Verdient hat er's ja!
Ich habe meine ersten Tauschboersenerfahrungen gesammelt. Mal so schauen, wie das die Jugend heutzutage macht, habe ich mir gedacht. Aber "Herr Lehmann.mpg" war in Wirklichkeit amerikanischer Silikonbusenporn und "Loriot - Pappa ante Portas.avi" kam ohne Ton daher. Also doch lieber weiter brav ins Kino gehen.
Eine gute Freundin hat diese Woche Andrea und mich noch in die Verzweiflung getrieben. Ihr Freund hatte sie waehrend eines Halbjahresaufenthalts in $Ausland abserviert. Telefonisch. Mit "Bruder vorbeischicken und Sachen abholen". Fiese Tour. - Nach seiner unerwarteten Rueckkehr wollte er sich mit nun ihr treffen. Und was tut sie? Wirft sich ihm schnurstraks in die Arme, schliesst sich mit dem Typen 3 Tage ein und laesst all ihre Freunde solange sitzen. (An dieser Stelle habe ich lange an einem sarkastischen Kommentar dazu herumueberlegt, ziehe es aber vor, meiner Sprachlosigkeit durch Sprachlosigkeit Ausdruck zu verleihen)
Und zu guter Letzt habe ich heute noch ein wenig ueber Hacker und Magie herumueberlegt. In einem Definitionsversuch habe ich mal gelesen, dass Magie alles das ist, was die Komplexitaet, die man zu erfassen faehig ist, uebersteigt. Streift dann auch in die Religion mit rein. Also fruehe Wettergoetter, weil man das mit den Tiefdruckgebieten nicht verstanden hat. Dann musste der Gott sukzessive immer komplexer werden, weil die Probleme, die man nicht verstand, immer weniger und dafuer immer komplexer wurden. Heutzutage fangen wir an, selber Systeme zu schaffen, deren Komplexitaet ueber das von einem Einzelnen zu Erfassende hinausgehen. Ein wenig Magie holen wir uns damit wieder in unseren Alltag. - Nur der Hacker, (aus der Definition des immer nach dem "wie" fragenden Geists) strebt auf seine rationelle Art die Beseitigung des Magischen an. Elemente der Aufklaerung und des Nihilismus verbinden sich. Aber auch, wenn man es nicht wahr haben will, ist die Komplexitaet sozialer Netzwerke noch eine der letzten Bastionen, in die sich die Magie verkriechen kann. Und hier findet sich dann bestimmt auch die Erklaerung, warum es die Geeks alle in Community Tools wie Friendster und Orkut (und wie sie alle heissen) treibt: das eigene Sozialgeflecht wird quantisierbar, vergleichbar, seiner Magie beraubt. Ein wenig schade schon. Denn dort, wie die Magie wohnt, ist auch die Romantik zu haus. Und was uns die durchmathematisierte Gesellschaft bringt, hat Jewgenij Samjatin schon vor 90 Jahren prophezeit. Man muss akzeptieren, dass es da immer Dinge gibt, die man nicht verstehen koennen will. Womit wir wieder bei der jungen Dame aus dem letzten Abatz waeren.
Eins noch. Dieses Flashadventure hab ich beim naechtlichen clicken gefunden. Ich hab 23 Minuten gebraucht. Habt Spass.