Quartalsblogger

Fruehling rockt! Die Grillsaison hat wieder begonnen, das neue Semester hat neuen Schwung in meine muede gewordenen Gehirnzellen gepumpt, die Band entwickelt sich langsam in Richtung etwas Ernstzunehmendem.

Ich habe Funny live in Kiel gesehen und daraufhin das Wochenende an Straenden der Ostsee bei Fastsommer verbracht. Ich war sogar schon wieder einmal Badminton spielen, obwohl sich der Grossteil meiner ueblichen Gegner schwere Hufschaeden zugezogen hatten. In einem beispiellosen Kraftakt ist zudem der Viertelpfuender entbunden worden. Die letzten Eintraege hier im Blog zeugen aber auch von interessanten Taetigkeiten an beruflicher Front. Und ich bekomme an seinem Geburtstag "Titten"-DSL nach hause.

Die Meldungen im Einzelnen: Morgen bestreitet meine Band mit mir unser erstes Konzert vor komplett fremden Publikum. Wir werden in Neuruppin als Vorband versuchen, (zumindest fuer uns) soviel Spass wie moeglich herauszuschlagen. Ich bin nun auch schon amtlich aufgeregt, zu aufgeregt, um mich gerade noch ernsthaft aufs Programmieren zu konzentrieren.

Letztes Wochenende haben wir durch diverse glueckliche Schicksalsfuegungen einem Filmstudenten beim Dreh eines Videoclips aushelfen duerfen, dem die eigentlich dafuer vorgesehene Band abgesprungen war. Ueber die Ergebnisse werde ich mich bestimmt noch elaborieren.

Das erste Konzert im Knaack im Zuge des Emergenza-Festivals war grandios. Nicht nur, dass ich trotz genau ALLER technischer Probleme, die einem Gitarristen so widerfahren koennen, in ... nennen wir es hoeflich "stoischer Ruhe" meinen "Gesang ja eigentlich auf den Basssoli" (Zitat Konkurrenzband) weitergefuehrt, den Bonbonregen zum Geburtstagslied weder adaequat angekuendigt noch sinnvoll um die Buehnenscheinwerfer herum ins Publikum gelenkt hab. Nein! Wir mussten uns trotz eines umwerfenden Fanblocks mit dem zweiten Platz begnuegen. Trotzdem hat es eine Mordslaune gemacht und eigentlich mag ich dieses Gefuehl gar nicht missen. Mal sehen, wie morgen wird. Dank an meine Muse und dank auch an die Chefin des Fanclubs :) Inzwischen gibt es auch offizielle Bekleidung fuer den eingefleischten Anhaenger.

Adlershof. Synonym fuer studiumsfreundliche Campusgestaltung. Und fuer das Mass eines Halbtagsjobs wieder Domizil an vier Tagen die Woche ab frueh um neun. Oh feierliche liebgewonnene Riten, ewiger Pathos der Erstis, ewiger Zynismus der Langzeitstudenten. Koestliche Mensaverpflegung, aufregende Konnektivitaet des oeffentlichen Personennahverkehrs. Wie hab ich dies alles vermisste. Inzwischen darf ich wieder Doktoren im Eifer, den ich noch aus meiner Jugend kenne, dabei zuhoeren, wie sie ihre liebgewonnene Programmiersprache gegen eine andere verteidigen und ich ertappe mich mit roten Ohren, wie platt doch fuer Aussenstehende diese ewigen Pimmelfechtereien um solch lapidare Probleme, ausgetragen mit laecherlichen Halbwahrheiten, klingen muessen.

Generell scheint mir Pragmatismus ein unterschaetztes Gut zu werden. Ich erlebe, dass noch bevor ein Problem vollstaendig formuliert wurde, die Programmiersprache festgelegt wird, Paradigmen formuliert werden, die dringend einzuhalten sind und man schon vier Meinungen Umstehender aufgedraengt bekommt, warum es aus diesem oder jenen Grund unsicheren ineffizienten oder zumindest unschoenen Code ergeben muesste, ganz gewiss aber welcher in der grundfalschen Programmiersprache. Mir ist immer staerker bewusst geworden, dass Software in allererster Linie ein gegebenes Problem loesen soll. Sie darf nicht zum Selbstzweck verkommen, solange es nicht ausdruecklich aus kuenstlerischen Gruenden so gewollt ist. Und so habe ich mich sogar dazu hinreissen lassen, ohne, dass es mir auch nur im geringsten peinlich ist, einem Kumpel bei seinem Problem in PHP zu helfen, obwohl ich weder in Perl im Allgemeinen, noch dem Blogsystem im Besonderen, bewandert bin. Ich habe es geloest, unschoen, gewiss, aber effizienter, als die Software, aus der ich geklaut habe, und mehr noch: das Programm tut, was Software tun soll: es erfuellt seinen Zweck. - Aber genug generdet fuer den Moment.

Die anderen Vorlesungen beschaeftigen sich mit mobiler Kommunikation, (von ARP ueber GSM bis VoIP alles dabei), Approximativen Algorithmen, Signalverarbeitung und Geschichte der Kryptographie. Mopedfahrn macht frueh morgens bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt noch weniger Laune, als tagsueber im Winter, in dem man ja nun weiss, woran man ist. Zumindest wird man an den Ampeln mit strahlendster Fruehlingssonne belohnt. Fruehling rockt DOCH irgendwie.