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author46halbe <46halbe@berlin.ccc.de>2017-05-08 08:33:41 +0000
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1title: „Chaos macht Schule“: Forderungen für digitale Bildung an Schulen
2date: 2017-05-08 12:00:00
3updated: 2017-05-08 08:33:41
4author: vollkorn
5tags: update, pressemitteilung
6previewimage: /images/chaos_macht_schule.png
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8Das Projekt „Chaos macht Schule“ vom Chaos Computer Club setzt sich dafür ein, Kinder und Jugendliche früh an Technik heranzuführen. Um dies auf zeitgemäße Weise zu schaffen, wurde auf Basis der Erfahrungen der letzten Jahre eine Forderungsliste für digitale Bildung an Schulen entworfen, die sich sowohl an die Bildungspolitik als auch an die mit den Kindern Arbeitenden richtet.
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10<!-- TEASER_END -->
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12„Chaos macht Schule“ \[0\] arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit
13Kindern und Jugendlichen, mit Lehrern und mit Eltern. Einiges liegt im
14Argen, was die Bildungspolitik in Zusammenhang mit der Aneignung von
15Technik angeht. Die Mängel sollen benannt und unsere Lösungsideen
16vorgestellt werden.
17
18Eine Langversion des Forderungskatalogs von „Chaos macht Schule“ ist
19unter \[1\] aufrufbar. Heute um 14 Uhr werden die Forderungen im Rahmen
20der re:publica in Berlin \[2\] präsentiert und zur Diskussion gestellt.
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22### 1. Digitale Mündigkeit der Schüler und Schülerinnen
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24Zeitgemäße Bildung muss die digitale Mündigkeit der Schüler und
25Schülerinnen als ein zentrales Ziel anstreben. Mündige Menschen sollen
26die digitalen Werkzeuge verstehen und hinterfragen können. Statt nur die
27Bedienung der Computer zu lehren, muss daher der Fokus darauf liegen,
28die Maschinen zu beherrschen.
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30Digitale Mündigkeit muss über reines Anwendungswissen oder informatische
31Grundlagen wie das Programmieren hinausgehen. Schüler und Schülerinnen
32sollen keine bloßen Nutzer, sondern diejenigen werden, die ihre
33Maschinen wirklich kontrollieren.
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35Das bedeutet:
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37- Open-Source-Werkzeuge sollen der Standard an Schulen werden.
38- Heranwachsende sollen an offene, anpassbare und erweiterbare
39 Plattformen herangeführt werden.
40- Schüler sollen keine Werbeopfer werden und sind daher von
41 kommerziellen Plattformen fernzuhalten, die ihr Verhalten zu
42 Werbezwecken aufzeichnen und auswerten.
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44### 2. Fächerübergreifende Themen der digitalisierten Lebenswelt
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46Die Themen der digitalisierten Lebenswelt müssen endlich
47fächerübergreifend und nicht in neu geschaffenen Fächern wie
48Medienkunde, Digitalkunde oder gar nur als Teil des
49Informatik-Unterrichts betrachtet werden. Vielmehr ist es sinnvoll,
50verschiedene Fächer einzubinden: zum Beispiel GPS-Technik in Erdkunde,
51Netzneutralität in Gemeinschaftskunde oder Übersetzungssoftware im
52Fremdsprachenunterricht.
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54### 3. Stärkung der Lehrkräfte
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56Digitale Bildung erfordert vor allem die Stärkung unserer Lehrkräfte,
57aber auch die bessere technische Ausstattung von Schulen. Die
58Ausstattung ist nur ein Teil der Lösung, denn um die Technik sinnvoll
59nutzen zu können, müssen Computer im Unterricht und der mündige Umgang
60damit verpflichtende Themen jeder Aus- und Weiterbildung sein.
61
62Schulen und deren Lehrkräfte verfügen nicht über genügend zeitliche und
63personelle Ressourcen, um die schon vorhandenen Computer angemessen zu
64administrieren. Informatiklehrer und Informatiklehrerinnen, die diese
65Tätigkeiten meist nebenher durchführen, sind in der Regel nicht für
66administrative Aufgaben ausgebildet. Schulen benötigen deshalb
67hauptamtliche Administratoren, um die Einbindung digitaler Technologien
68in jeden Unterricht sinnvoll zu bewerkstelligen.
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70### 4. Vorbilder schaffen
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72Lehrer und Lehrerinnen müssen im Umgang mit digitalen Medien Vorbilder
73sein, etwa beim sorgsamen Umgang mit Passwörtern oder bei der
74Verarbeitung und Übertragung schülerbezogener Daten. Das Vermitteln von
75Wissen über IT-Sicherheit und der verantwortungsvollen Umgang mit Daten
76müssen künftig selbstverständlicher Teil der Schulbildung werden. Dazu
77gehört auch das vorbildhafte Verhalten der Bildungsinstitutionen selbst.
78
79### 5. Externe Experten einbinden
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81Zur kurzfristigen Umsetzung einer zeitgemäßen technischen Bildung müssen
82auch externe Experten eingebunden werden. In den letzten Jahren sind
83zahlreiche, teilweise ehrenamtliche Initiativen mit Fokus auf digitaler
84Bildung entstanden, die jedoch bereits an der eigenen Belastungsgrenze
85arbeiten. Sie leisten einen wichtigen Beitrag und müssen besser
86unterstützt werden. Beispielsweise Makerspaces oder externe Angebote zum
87Einstieg in die Programmierung können die digitale Bildungslandschaft
88bereichern, ohne einseitig auf die Bildungsangebote von Großkonzernen
89setzen zu müssen.
90
91**Links**:
92
93\[0\] [Chaos macht Schule](/de/schule)
94
95\[1\] [Langversion der Forderungen](/de/cms-forderungen-lang)
96
97\[2\] Vorstellung der Forderungen [im Rahmen der re:publica in
98Berlin](https://re-publica.com/en/17/session/digitale-mundigkeit-unsere-forderungen-zeitgemasse-digitale-bildung)