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--- a/updates/2005/cccebit2005.md
+++ b/updates/2005/cccebit2005.md
@@ -1,15 +1,11 @@
1title: CCCeBIT bei der Bundesdruckerei: Biometrische Merkmale in Ausweisdokumenten sind sinnlos, gefährlich und teuer 1title: CCCeBIT bei der Bundesdruckerei: Biometrische Merkmale in Ausweisdokumenten sind sinnlos, gefährlich und teuer
2date: 2005-03-15 00:00:00 2date: 2005-03-15 00:00:00
3updated: 2009-04-18 19:12:37 3updated: 2012-02-13 11:08:39
4author: admin 4author: admin
5tags: update 5tags: update, biometrie
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7 7Am heutigen Chaosdienstag verleiht der CCC auf der alljährlichen Nabelschau der IT-Branche (16 Uhr, Halle 7, Stand B36) den CCCeBIT-Award an die Bundesdruckerei. Der Anti-Preis für Datenkraken und Monopolbildung geht an die privatisierte
8Am heutigen Chaosdienstag verleiht der CCC auf der alljährlichen 8Bundesdruckerei als Umsetzer und Nutznießer der geplanten Einführung der biometrischen Erkennungsmerkmale in Reisedokumenten und Personalausweisen, verbunden mit unsicherer RFID-Technologie.
9Nabelschau der IT-Branche (16h, Halle 7, Stand B36) den CCCeBIT-Award an die Bundesdruckerei.
10Der Anti-Preis für Datenkraken und Monopolbildung geht an die privatisierte
11Bundesdruckerei als Umsetzer und Nutzniesser der geplanten Einführung der
12biometrischen Erkennungsmerkmale in Reisedokumenten und Personalausweisen, verbunden mit unsicherer RFID-Technologie.
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15<!-- TEASER_END --> 11<!-- TEASER_END -->
@@ -22,13 +18,14 @@ gemacht werden. Die Gesamtkosten die Ausgabe komplett neuer Pässe sind
22noch völlig unklar, wenn auch eine [Studie im Auftrag des Büros für 18noch völlig unklar, wenn auch eine [Studie im Auftrag des Büros für
23Technikfolgenabschätzung beim Deutschen 19Technikfolgenabschätzung beim Deutschen
24Bundestag](http://www.tab.fzk.de/de/projekt/zusammenfassung/ab93.htm) 20Bundestag](http://www.tab.fzk.de/de/projekt/zusammenfassung/ab93.htm)
25Anschaffungskosten von 600 Millionen Euro sowie laufende Kosten von 21Anschaffungskosten von sechshundert Millionen Euro sowie laufende Kosten
26nochmals 600 Millionen Euro jährlich errechnete, mit der Folge, dass ein 22von nochmals sechshundert Millionen Euro jährlich errechnete, mit der
27Pass am Ende 130 Euro kosten könnte. Diese Kosten werden entweder direkt 23Folge, daß ein Paß am Ende einhundertdreißig Euro kosten könnte. Diese
28über die Gebühren bei der Ausstellung oder indirekt über den 24Kosten werden entweder direkt über die Gebühren bei der Ausstellung oder
29Bundeshaushalt vom Bürger getragen werden müssen. 25indirekt über den Bundeshaushalt vom Bürger getragen werden müssen.
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31![](/biometrie/Schaubild_Biometrie_Politik_und_Technik-small.png)\ 27![schaubild
28biomterie](http://dasalte.ccc.de/biometrie/Schaubild_Biometrie_Politik_und_Technik-small.png)\
32[![](/biometrie/Schaubild_Biometrie_Politik_und_Technik.png)](/de/biometrie/Schaubild_Biometrie_Politik_und_Technik.png) 29[![](/biometrie/Schaubild_Biometrie_Politik_und_Technik.png)](/de/biometrie/Schaubild_Biometrie_Politik_und_Technik.png)
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34Datenschutztechnisch ist das Vorhaben jedoch sehr zweifelhaft: 31Datenschutztechnisch ist das Vorhaben jedoch sehr zweifelhaft:
@@ -38,23 +35,23 @@ Biometrie und RFID überhaupt braucht oder wie dadurch ein echter
38Sicherheitsgewinn entstehen kann. Die Totalerfassung der Bevölkerung 35Sicherheitsgewinn entstehen kann. Die Totalerfassung der Bevölkerung
39bringt keinen Sicherheitsgewinn, schafft aber Risiken und 36bringt keinen Sicherheitsgewinn, schafft aber Risiken und
40Begehrlichkeiten. Laut BMI und Bundesdruckerei sind schon die bisherigen 37Begehrlichkeiten. Laut BMI und Bundesdruckerei sind schon die bisherigen
41Personaldokumente praktisch nicht zu fälschen. Warum brauchen wir 38Personaldokumente praktisch nicht zu fälschen. Warum brauchen wir dann
42dannnoch ein neues, teures und riskantes System? 39noch ein neues, teures und riskantes System?
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442\. Viele technische Verfahren zur Erfassung und Erkennung von 412\. Viele technische Verfahren zur Erfassung und Erkennung von
45biometrischen Merkmalen können im Bezug auf den angeblichen Zugewinn an 42biometrischen Merkmalen können im Bezug auf den angeblichen Zugewinn an
46Sicherheit als zweifelhaft bezeichnet werden. So lassen sich mit sehr 43Sicherheit als zweifelhaft bezeichnet werden. So lassen sich mit sehr
47geringem Material- und Zeitaufwand beispielsweise viele 44geringem Material- und Zeitaufwand beispielsweise viele
48[Fingerabdruckscanner überlisten, wie der CCC vorgeführt 45[Fingerabdruckscanner überlisten, wie der CCC vorgeführt
49hat](https://www.ccc.de/biometrie/fingerabdruck_kopieren.xml) und wie 46hat](/de/biometrie/fingerabdruck_kopieren.xml) und wie auch das
50auch das [Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) 47[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
51festgestellt](http://www.bsi.de/literat/studien/) hat. Das blinde 48festgestellt](http://www.bsi.de/literat/studien/) hat. Das blinde
52Vertrauen in die technischen Möglichkeiten gerade bei Biometrie wurde 49Vertrauen in die technischen Möglichkeiten gerade bei Biometrie wurde
53mit der Zeit immer wieder von der Realität eingeholt. 50mit der Zeit immer wieder von der Realität eingeholt.
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553\. Die Wahl von kontaktlosen RFID-Chips zur Speicherung der 523\. Die Wahl von kontaktlosen RFID-Chips zur Speicherung der
56biometrischen Merkmale in den Ausweisdokumenten bringt das zusätzliche 53biometrischen Merkmale in den Ausweisdokumenten bringt das zusätzliche
57Risiko mit sich, dass ungeschützte Daten vom Ausweisinhaber unbemerkt 54Risiko mit sich, daß ungeschützte Daten vom Ausweisinhaber unbemerkt
58ausgelesen werden. Das vom Bundesverfassungsgericht aus dem Grundgesetz 55ausgelesen werden. Das vom Bundesverfassungsgericht aus dem Grundgesetz
59abgeleitete Recht auf informationelle Selbstbestimmung wurde bei der 56abgeleitete Recht auf informationelle Selbstbestimmung wurde bei der
60Auswahl der Technologie offenbar vollständig ignoriert. Selbst wenn das 57Auswahl der Technologie offenbar vollständig ignoriert. Selbst wenn das
@@ -62,16 +59,16 @@ unbemerkte Auslesen der biometrischen Merkmale verhindert werden kann,
62bleibt das Risiko des drahtlosen Verfolgens mittels versteckter 59bleibt das Risiko des drahtlosen Verfolgens mittels versteckter
63Lesegeräte bestehen. 60Lesegeräte bestehen.
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654\. Es ist vollkommen unklar, ob der kryptografische Ausleseschutz von 624\. Es ist vollkommen unklar, ob der kryptographische Ausleseschutz von
66biometrischen Daten vom Reisepass als Datenträger sicher ist. Die bei 63biometrischen Daten vom Reisepaß als Datenträger sicher ist. Die bei der
67der internationalen Standardisierung von deutscher Seite aus 64internationalen Standardisierung von deutscher Seite aus vorgebrachten
68vorgebrachten sinnvollen Vorschläge zur Verschlüsselung sind für andere 65sinnvollen Vorschläge zur Verschlüsselung sind für andere Staaten nur
69Staaten nur optional. Es ist daher davon auszugehen, dass für 66optional. Es ist daher davon auszugehen, daß für Bundesbürger im Ausland
70Bundesbürger im Ausland kein Schutz existiert. 67kein Schutz existiert.
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725\. Grundsätzliche Fragen über das Verfahren und den Umgang mit den 695\. Grundsätzliche Fragen über das Verfahren und den Umgang mit den
73neuen Dokumenten sind ungeklärt: Wer ist schuld, wenn der Tag nicht mehr 70neuen Dokumenten sind ungeklärt: Wer ist schuld, wenn der RFID-Tag nicht
74funktioniert? Ist der Passinhaber dann ein Terrorist? Oder wird der 71mehr funktioniert? Ist der Paßinhaber dann ein Terrorist? Oder wird der
75Inhaber dann wie bisher nach optischer Prüfung des Fotos durchgelassen? 72Inhaber dann wie bisher nach optischer Prüfung des Fotos durchgelassen?
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77Da die Bundesdruckerei, in Zusammenarbeit mit dem deutschen 74Da die Bundesdruckerei, in Zusammenarbeit mit dem deutschen
@@ -83,9 +80,9 @@ Sicherheits- und Datenschutzfragen verliehen.
83Der CCC fordert, auf den Einsatz zusätzlicher biometrischer Merkmale in 80Der CCC fordert, auf den Einsatz zusätzlicher biometrischer Merkmale in
84Pässen und Ausweisen zu verzichten. Sollte aus Gründen der 81Pässen und Ausweisen zu verzichten. Sollte aus Gründen der
85internationalen Interoperabilität auf die Einführung nicht verzichtet 82internationalen Interoperabilität auf die Einführung nicht verzichtet
86werden können, muss vor dem Einatz ein öffentlich begleiteter Feldtest 83werden können, muß vor dem Einatz ein öffentlich begleiteter Feldtest
87mit der konkreten Reisepasstechnologie und einer ausreichend grossen 84mit der konkreten Reisepaßtechnologie und einer ausreichend großen
88Nutzerzahl durchgeführt werden. Ausserdem müssen die sensiblen 85Nutzerzahl durchgeführt werden. Außerdem müssen die sensiblen
89personenbezogenen Daten auf dem RFID-Chip verschlüsselt abgelegt und 86personenbezogenen Daten auf dem RFID-Chip verschlüsselt abgelegt und
90deren Verwendung einer strengen Zweckbindung unterworfen werden. 87deren Verwendung einer strengen Zweckbindung unterworfen werden.
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