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+++ b/updates/2018/vodafonepass.md
@@ -0,0 +1,63 @@
+title: Netzneutralität: Stellungnahme zum Zero-Rating-Angebot „Vodafone Pass“
+date: 2018-01-21 21:46:00 
+updated: 2018-01-22 07:16:33 
+author: salgar
+tags: update, pressemitteilung
+Die Bundesnetzagentur prüft derzeit das Angebot „Vodafone Pass“ hinsichtlich der Einhaltung der Vorschriften zur Netzneutralität. Der Chaos Computer Club wurde um Stellungnahme gebeten und veröffentlicht seine Bewertung. Der Fortbestand von Zero-Rating-Angeboten wie „Vodafone Pass“ ist nicht akzeptabel, da das Prinzip der Netzneutralität untergraben wird.
+<!-- TEASER_END -->
+Vodafone bietet einigen „Partnerunternehmen“ seit Oktober vier neue
+„Pass“-Kategorien (Chat, Social, Music, Video) an, die Kriterien dafür
+liegen allerdings nicht transparent vor. Die in diese „Pässe“
+aufgenommenen Apps bekommen den Vorzug, dass die Nutzung nicht auf das
+Inklusivvolumen der Kunden angerechnet wird.
+Faktisch entsteht dadurch die Situation, dass sowohl Vodafones Endkunden
+dafür bezahlen als auch Diensteanbieter als „Partner“ des Konzerns
+vertraglich gebunden werden. Nicht-kommerzielle Angebote, wie sie der
+Chaos Computer Club (CCC) beispielsweise unter
+[media.ccc.de](https://media.ccc.de/) oder als Streaming-Dienst bei
+vielen seiner Veranstaltungen und Podcasts bereitstellt, haben dabei ein
+strukturelles Nachsehen und werden benachteiligt. Der CCC hat jedoch ein
+hohes Interesse daran, seine Inhalte gemäß seiner Satzung als frei
+zugängliches, einfach lizenzierbares und kostenloses Bildungsangebot
+möglichst vielen Menschen anzubieten.
+Auch jenseits von strukturell benachteiligten Video- und Audioangeboten
+entstehen durch „Vodafone Pass“ ungewünschte Effekte: Die vier
+angebotenen Kategorien sind willkürlich gewählt und diskriminieren
+einige Dienste, die prinzipbedingt dezentral sind und in keinen „Pass“
+aufgenommen werden können, weil es keinen einzelnen Anbieter gibt, mit
+dem Vodafone überhaupt einen Vertrag schließen könnte. Beispiele sind
+Dienste wie Jabber (XMPP) oder E-Mail.
+Um „Partner“ von Vodafone zu werden, wird zudem eine App vorausgesetzt.
+Ein Video oder einen Stream ganz normal über den Browser sehen zu
+wollen, ist dabei nicht vorgesehen. Das benachteiligt zusätzlich alle
+Angebote, die über keine spezielle App verfügen, sondern ihre Dienste
+über das Web anbieten.
+Für Verstöße gegen die Netzneutralität bei Zero-Rating-Angeboten können
+Strafen festgesetzt werden, allerdings erst, nachdem die
+Bundesnetzagentur etwaige Verstöße prüft und feststellt. Der CCC legt in
+seiner Stellungnahme dar, welche Nachteile in Fragen der
+Meinungsvielfalt durch Angebote wie „Vodafone Pass“ entstehen und warum
+gegen die Netzneutralität verstoßen wird.
+Netzneutralität bezeichnet das Prinzip, dass Netzkonzerne einzelne
+Datentransport-Dienste nicht bevorzugen oder benachteiligen dürfen. Sie
+schützt Internetnutzer und Online-Dienste vor Diskriminierung durch
+Telekommunikationsunternehmen, die die Infrastruktur betreiben.
+Zero-Rating-Angebote missachten die EU-Verordnung (2015/2120), die
+Prinzipien der Netzneutralität und die Anforderung nach einer
+gleichberechtigten und nicht-diskriminierenden Behandlung des
+Datenverkehrs. Das gilt sowohl bei dem Telekom-Angebot „StreamOn“ als
+auch bei „Vodafone Pass“.
+**Links**:
+[Stellungnahme des CCC  an die Bundesnetzagentur zum Zero-Rating-Angebot
+„Vodafone
+Pass“](/system/uploads/250/original/CCC-netzneutralitaet-vodafone.pdf)

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	1	title: Netzneutralität: Stellungnahme zum Zero-Rating-Angebot „Vodafone Pass“
	2	date: 2018-01-21 21:46:00
	3	updated: 2018-01-22 07:16:33
	4	author: salgar
	5	tags: update, pressemitteilung
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	7	Die Bundesnetzagentur prüft derzeit das Angebot „Vodafone Pass“ hinsichtlich der Einhaltung der Vorschriften zur Netzneutralität. Der Chaos Computer Club wurde um Stellungnahme gebeten und veröffentlicht seine Bewertung. Der Fortbestand von Zero-Rating-Angeboten wie „Vodafone Pass“ ist nicht akzeptabel, da das Prinzip der Netzneutralität untergraben wird.
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	9	<!-- TEASER_END -->
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	11	Vodafone bietet einigen „Partnerunternehmen“ seit Oktober vier neue
	12	„Pass“-Kategorien (Chat, Social, Music, Video) an, die Kriterien dafür
	13	liegen allerdings nicht transparent vor. Die in diese „Pässe“
	14	aufgenommenen Apps bekommen den Vorzug, dass die Nutzung nicht auf das
	15	Inklusivvolumen der Kunden angerechnet wird.
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	17	Faktisch entsteht dadurch die Situation, dass sowohl Vodafones Endkunden
	18	dafür bezahlen als auch Diensteanbieter als „Partner“ des Konzerns
	19	vertraglich gebunden werden. Nicht-kommerzielle Angebote, wie sie der
	20	Chaos Computer Club (CCC) beispielsweise unter
	21	[media.ccc.de](https://media.ccc.de/) oder als Streaming-Dienst bei
	22	vielen seiner Veranstaltungen und Podcasts bereitstellt, haben dabei ein
	23	strukturelles Nachsehen und werden benachteiligt. Der CCC hat jedoch ein
	24	hohes Interesse daran, seine Inhalte gemäß seiner Satzung als frei
	25	zugängliches, einfach lizenzierbares und kostenloses Bildungsangebot
	26	möglichst vielen Menschen anzubieten.
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	28	Auch jenseits von strukturell benachteiligten Video- und Audioangeboten
	29	entstehen durch „Vodafone Pass“ ungewünschte Effekte: Die vier
	30	angebotenen Kategorien sind willkürlich gewählt und diskriminieren
	31	einige Dienste, die prinzipbedingt dezentral sind und in keinen „Pass“
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	33	dem Vodafone überhaupt einen Vertrag schließen könnte. Beispiele sind
	34	Dienste wie Jabber (XMPP) oder E-Mail.
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	36	Um „Partner“ von Vodafone zu werden, wird zudem eine App vorausgesetzt.
	37	Ein Video oder einen Stream ganz normal über den Browser sehen zu
	38	wollen, ist dabei nicht vorgesehen. Das benachteiligt zusätzlich alle
	39	Angebote, die über keine spezielle App verfügen, sondern ihre Dienste
	40	über das Web anbieten.
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	42	Für Verstöße gegen die Netzneutralität bei Zero-Rating-Angeboten können
	43	Strafen festgesetzt werden, allerdings erst, nachdem die
	44	Bundesnetzagentur etwaige Verstöße prüft und feststellt. Der CCC legt in
	45	seiner Stellungnahme dar, welche Nachteile in Fragen der
	46	Meinungsvielfalt durch Angebote wie „Vodafone Pass“ entstehen und warum
	47	gegen die Netzneutralität verstoßen wird.
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	49	Netzneutralität bezeichnet das Prinzip, dass Netzkonzerne einzelne
	50	Datentransport-Dienste nicht bevorzugen oder benachteiligen dürfen. Sie
	51	schützt Internetnutzer und Online-Dienste vor Diskriminierung durch
	52	Telekommunikationsunternehmen, die die Infrastruktur betreiben.
	53	Zero-Rating-Angebote missachten die EU-Verordnung (2015/2120), die
	54	Prinzipien der Netzneutralität und die Anforderung nach einer
	55	gleichberechtigten und nicht-diskriminierenden Behandlung des
	56	Datenverkehrs. Das gilt sowohl bei dem Telekom-Angebot „StreamOn“ als
	57	auch bei „Vodafone Pass“.
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	59	Links:
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	61	[Stellungnahme des CCC  an die Bundesnetzagentur zum Zero-Rating-Angebot
	62	„Vodafone
	63	Pass“](/system/uploads/250/original/CCC-netzneutralitaet-vodafone.pdf)