blob: 8087ba8695d4da418ce656722ead81fa7bc762eb (
plain)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
|
title: Wie können Fingerabdrücke nachgebildet werden?
date: 2009-03-12 19:02:00
updated: 2009-09-17 12:43:09
author: erdgeist
tags: biometrie, fingerabdruck
Um eine Attrappe eines Fingerabdrucks herzustellen braucht man zu erst
einmal einen passenden Fingerabdruck. Abdrücke enstehen durch das
Anhaften von Fett und Schweiß der Haut an den berührten Gegenständen
(Bild 1).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_01-fingerabdruck+mate.jpg)\
Bild 1: Fettrückstände vom Fingerabdruck
Besonders gut erhaltene Fingerbilder findet man an Gläsern, Türklinken
und Hochglanzpapier. Um diese für die weitere Verarbeitung sichtbar zu
machen bedient man sich der Verfahren aus der Kriminalistik. Farbiges
Pulver wird mit einem weichen Pinsel vorsichtig über den Abdruck
verteilt und bleibt am Fett haften (Bild 2).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_02-fingerabdruck+grafit.jpg)\
Bild 2: Sichtbarmachen mit Graphitpulver
Eine andere Möglichkeit bietet der Einsatz von Cyanoacrylat, einem
Hauptbestandteil von Sekundenkleber. Von diesem bringt man eine kleine
Menge in einen Flaschenverschluß und stülpt diesen über den Abdruck
(Bild 3).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_03-mate+deckel.png)\
Bild 3: Sichtbarmachen mit Sekundenkleber
Das ausgasende Cyanoacrylat reagiert mit den Fettrückständen des
Fingerabdrucks zu einer festen weißen Substanz (Bild 4).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_04-finger+zyanoacrylat.png)\
Bild 4: Cyanoacrylat im Einsatz
Die so oder mittels aufgepinselter Pigmente sichtbar gemachten Abdrücke
werden mit einer Kamera oder einem Scanner digitalisiert (Bild 5) und
grafisch nachbearbeitet (Bild 6).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_05-finger+cyanoacrylate+kamera.png)\
Bild 5: Digitalisierung des Abdrucks
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_06-finger+nachbearbeiten.png)\
Bild 6: Nachbearbeiten des Abdrucks
Ziel ist ein genaueres Abbild des Fingerabdrucks zu erhalten, um ihn in
einer Form über die Attrappenherstellung zu überführen. Die einfachste
Variante ist, die Bilder mit einem Laserdrucker auf Folien zu drucken.
Der Toner lagert sich dabei zu dreidimensionalen Strukturen ab, die als
Abformgrundlage verwendet werden kann. Als Material für die Attrappe
selber eignet sich Holzleim besonders (Bild 7).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_07-finger+holzleim.png)\
Bild 7: Holzleim für die Attrappen
Zur Erhöhung des Feuchtigkeitgehalts und zur besseren Verarbeitbarkeit
kann man diesem eine kleine Menge Glycerin zusetzen. Gut durchmischt
bringt man die Masse in einer dünnen Schicht auf die Form (Bild 8, Bild
9).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_08-attrappe03.jpg)\
Bild 8: Aufbringen des Klebers
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_09-attrappe04.jpg)\
Bild 9: Kleberschicht auf Abdruck
Nach dem Trocknen (Bild 10) zieht man sie von der Folie ab (Bild 11) und
schneidet sie auf Fingergröße.
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_10-attrappe05.jpg)\
Bild 10: Ausgehärtete Kleberschicht
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_11-attrappe06.jpg)\
Bild 11: Fertige Attrappe
Die Attrappe klebt man dann mit Maskenkleber auf den eigenen Finger
(Bild 12).
![](http://www.ccc.de/biometrie/images/tiny_12-finger+attrappe.png)\
Bild 12: Die neue Identität ist fertig
**Fertig ist die neue Identität!**
Bei Nennung der Quelle ist der freie Abdruck der Bilder erlaubt.
|