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title: Hackerethik
date: 2009-03-29 03:42:00 
updated: 2010-04-09 23:29:18 
author: admin
tags: hackerethik, ethik, ethische grundsaetze

Was sind die ethischen Grundsätze des Hackens - Motivation und Grenzen

-   Der Zugang zu Computern und allem, was einem zeigen kann, wie diese
    Welt funktioniert, sollte unbegrenzt und vollständig sein.
-   Alle Informationen müssen frei sein.
-   Mißtraue Autoritäten - fördere Dezentralisierung
-   Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut und nicht nach üblichen
    Kriterien wie Aussehen, Alter, Rasse, Geschlecht oder
    gesellschaftlicher Stellung.
-   Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen.
-   Computer können dein Leben zum Besseren verändern
-   Mülle nicht in den Daten anderer Leute
-   Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen

Die Hackerethik ist nur bedingt einheitlich definiert. Es gibt eine
ursprüngliche Version aus dem Buch "Hackers" von Steven Levy (ISBN
0-440-13405-6). Unstrittig ist insofern, daß die ursprüngliche Version
aus dem MIT-Eisenbahnerclub (Tech Model Railroad Club) kommt und
insofern aus einer Zeit stammt, in der sich verhältnissmäßig viele Leute
wenige Computer teilen mußten und entsprechende Überlegungen zum Umgang
miteinander und der Materie sinnvoll waren.

Die letzten beiden Punkte sind Ergänzungen des CCC aus den 80er Jahren.
Nachdem einige mehr oder weniger durchgeknallte aus der Hackerszene bzw.
aus dem Umfeld auf die Idee kamen, ihr "Hack-Knowhow" dem KGB
anzubieten, gab es heftige Diskussionen, weil Geheimdienste eher konträr
zur Förderung freier Information stehen. Aber auch Eingriffe in die
Systeme fremder Betreiber wurden zunehmend als kontraproduktiv erkannt.

Um den Schutz der Privatsphäre des einzelnen mit der Förderung von
Informationsfreiheit für Informationen, die die Öffentlichkeit
betreffen, zu verbinden, wurde schließlich der bislang letzte Punkt
angefügt.

Die Hackerethik befindet sich - genauso wie die übrige Welt - insofern
in ständiger Weiterentwicklung und Diskussion.

Im Rahmen des 15. Chaos Communication Congress (27.-29.12.1998) fand ein
Workshop statt, der noch andere Aspekte hervorgebracht hat, die bisher
noch nicht eingearbeitet wurden. Das dort diskutierte Modell teilt sich
in die Kategorien "Glaube" und "Moral", das ja bereits in der Kirche
einige Jahrhunderte erfolgreich praktiziert wurde. Glaube (z.B. an eine
Verbesserung der Lage durch Förderung von Informationsfreiheit und
Transparenz) steht - wie auch in der Kirche - vor Moral (z.B. an den
Regeln, mit fremden Systemen sorgsam umzugehen). Bevor wir jetzt
allerdings anstreben, eine Kirche zu werden und dann auch gleich
konsequenter Ablasshandel u.ä. zu betreiben, überlegen wir uns das
nochmal gründlich. Dabei dürfen natürlich alle mitdenken.

Bis dahin stehen die o.g. Regeln als Diskussionsgrundlage und
Orientierung.

Verbesserungsvorschläge und Eingaben dazu gerne jederzeit an den [*Chaos
Computer Club*](http://www.ccc.de/contact?language=de)