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title: CCCeBIT 2006 — Agent im Auftrag der GFUCK
date: 2006-03-17 00:00:00 
updated: 2013-10-27 18:11:18 
author: webmaster
tags: update, cccebit

Bei der CCCeBIT-Aktion am vergangenen Dienstag auf der Messe CeBIT in Hannover haben Mitglieder des CCC als Agenten der „Gesellschaft für unsinnige Copyright-Klagen“ (GFUCK) Besucher über ihr kriminelles Handeln informiert.
  

<!-- TEASER_END -->

“Die Gesellschaft für unsinnige Copyright-Klagen (GFUCK) hat sich zur
Aufgabe gestellt, der skandalös ausufernden Praxis der Schwarzkopien
Einhalt zu gebieten. Daher arbeiten wir sowohl mit der Musik- und
Filmindustrie als auch den führenden Online-Distributoren für Kopien der
Musikstücke und Filme zusammen. Mit dieser Allianz können wir uns ganz
dem eigentlichen Kernproblem widmen: dem Nutzer. Unsere Arbeit besteht
aus Ermittlung, Aufklärung und Politikberatung.”

![](/updates/2006/images/todestrakt.jpg)

Da in diesem Jahr kein Lobbyverein der Content-Industrie, der in der
letzten Zeit mit zweifelhaften Ermittlungsmethoden bekannt geworden ist,
auf der CeBIT vertreten war, mußten Besucher und einge Aussteller, die
im Bereich Peer-to-peer-Netzwerke (P2P) tätig sind, sich stellvertretend
den GFUCK-Mitarbeitern stellen. Leider weichen wir dabei von der
Übergabe des üblichen CCCeBIT-Award ab, jedoch finden wir die
angewendeten Methoden der Industrie und Lobby-Verbände so skandalös, daß
wir mit dieser zynischen Aktion darauf reagierten.

So zeigte sich in den letzten Medienberichten, daß im Internet
erreichbare Server für Schwarzkopien mit Mitteln der GVU finanziert
wurden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft können vielleicht
entkräftet werden, wenn die GVU für die inkriminierten Daten eine
Erlaubnis der Rechteinhaber zur Weiterverteilung hatte. Das mag dann
zwar ein juristisch zweifelhaftes Vorgehen sein, darüberhinaus ist es
für uns eine Anmaßung von Ermittlungsmethoden, die – glücklicherweise
und aus gutem Grunde – für Strafverfolgungsbehörden nicht einsetzbar
sind.

![](/updates/2006/images/gaskammer.jpg)

Nervig und Ekelig. So wird die aktuelle Kampagne der ZKM empfunden, in
denen „Raubkopierer sind Verbrecher“ skandiert und als Konsequenz Knast
gefordert wird. Wir meinen: Das Wort „Raubkopie“ ist eine
Unverschämtheit, bei der digitalen Vervielfältigung wird niemandem,
schon gar nicht gewaltsam, etwas weggenommen, wie das Wort „Raub“
nahelegt, sondern es ist gerade die positive Eigenschaft von digitalem
Content, daß er qualitätsverlustfrei vervielfältigt werden kann. Damit
ist der Schluß auf „Verbrecher“ eine maßlose Erhöhung, die auch nicht
mit dem plakativen Zweck des Erheischens von Aufmerksamkeit zu erklären
ist. In den Zeiten des internationalen Terrorismus muß man vorsichtig
sein mit überhöhten Anschuldigungen, oder in dieser Welt werden bald
alle, die dem von der Industrie gelenktem Obrigkeitsstaat nicht
gefallen, in Guantanamo-Buchten gesteckt.

Weitere Informationen zur Aktion sind auf der Webseite
[](http://www.gfuck.de/) zu finden.